Hallo zusammen,
heute gibt's mal wieder Neuigkeiten von Opa & Co.
Nachdem der große Deutz kurzfristig in die Werkstatt musste, lieh sich Sepp einen JD 6300 zum Mähen des 2. Schnitts.
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Er kuppelte die Mähwerke an und am alten Stadel vorbei ging es dann zum ersten Feld.
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Kurz darauf folgte auch Opa mit dem Gespann zum Wenden.
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Während Opa ein paar Kilometer entfernt fleißig kreiselte, trafen Faulhaber und Herbert in der Nähe des alten Stadels mit Herberts Unimog ein. Nach wenigen Minuten hatten sie an der kleinen Brücke eine Tafel mit einem Plakat errichtet. "So, dann haben wir's. Fertig!", sagte Herbert zufrieden, als er den letzten Nagel zur Befestigung eingeschlagen hatte.
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"Und von der Straße aus kann man's gut sehen," pflichtete ihm Faulhaber bei. Beide, Faulhaber und Herbert, waren im Oldtimer-Verein der Nachbargemeinde und machten sich heute daran, für das bevorstehende Treffen die Werbeplakate und -tafeln aufzustellen. "Auf geht's, Faulhaber, wir haben noch zwei Tafel zum Aufstellen und bald is Mittag", meinte Herbert zu seinem Kollegen und die beiden Oldtimer-Freunde begaben sich wieder mit dem Unimog auf den Weg zum nächsten Standort.
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Es dauerte nicht lange, dann tuckerte Opa wieder mit seinem alten Deutz den Berg hinauf zum alten Stadel. Sepp ließ heute das Mittagessen ausfallen. Opa hingegen freute sich schon auf seinen Sauerbraten, der zu Hause auf ihn wartete.
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"Ja, Herrgott Sakrament! Was soll denn des Ding da auf meinem Grund und Boden?!", fluchte Opa plötzlich lautstark, als er vorne am Bach die Rückseite der neu aufgestellten Werbetafel sah. Sofort dachte er an die Wahlplakte für die Landtagswahl im Herbst ... aber sogleich erschien es ihm noch etwas zu früh für Wahlwerbung zu sein. "Ah, dann is es wieder eine unnötige Werbung für so eine depperte Dorfdisco, bei der sich die faule Jugend wieder unnötig besäuft", mutmaßte Opa zunehmend aufgeregt.
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"Reklame und unerlaubte Bauwerke haben auf meinem Grund nix verloren!", schimpfte Opa vom Traktor aus in Richtung Werbetafel. "Dem Ding werd ich helfen! Da mach ich jetzt kurzen Prozess!", brüllte Opa zornig. Der alte Landwirt senkte bei voller Fahrt den Frontlader seines Traktors und steuerte mit diesem gezielt auf die unschuldige Werbetafel zu.
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Mit einer Mischung als Wut und Freude im Gesicht näherte sich Opa zügig dem hölzernen Gestell.
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Die Werbetafel hatte dem Deutz nicht viel entgegenzusetzen. Es krachte und knackste nur kurz, Opa bremste ruckartig und die Lebenszeit des kleinen Bauwerks war Geschichte.
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Sichtlich zufrieden und nickend stieg Opa vom Deutz ab, um sein Werk zu begutachten. Er zog die größeren Holzteile aus dem Bach und drehte dann die malträtierte Tafel um.
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"Kruzif...", blieb dem alten Bauern-Rowdy der Fluch im Halse stecken. Mit bleicher Miene schaute er das Plakat an. Erst vor wenigen Tagen hatte er sich und seinen Enkel Sepp bei Faulhaber für das Oldtimer-Treffen angemeldet. "Verdammter Mist, des is ... des is jetzt blöd ... des wollt ich ned ...", stammelte Opa erschrocken über seine unüberlegte Tat und murmelte weiter zu sich: "Wenn des rauskommt, dann bin ich geliefert. Ich kann mich unter den Oldtimer-Freunden nicht mehr blicken lassen. Fahr ich Depp mit dem Bulldog deren Plakat über'n Haufen."
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Langsam erlangte Opa wieder Sinn und Verstand über seine Gefühle. Jetzt musste es sehr schnell gehen. Er schaute links und rechts - keiner zu sehen. Flink kratzte der alte Landwirt sämtliche Holzteile aus dem Gras und zog die geschundene Tafel von der Fahrbahn; dann drückte er alles auf die Frontladergabel.
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Er hob den Frontlader weit nach oben. In der Hoffnung, bis zum Schneider-Hof niemanden mehr anzutreffen, schlich sich Opa über die Feldwege mit seinem Gespann nach Hause.
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Dort angekommen, zerrte er alles in die Holzwerkstatt, um sämtliche Beweisstücke zeitnah im Ofen verschwinden zu lassen.
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Teil 2 folgt in Kürze. 