Schneider-Hof: Das Ende, S. 131

Hallo zusammen,

zunächst möchte ich mich noch für die positiven Rückmeldungen bedanken. :smile:

Leider fehlt mir momentan die Zeit für den Modellbau, aber am letzten Wochenende kam es durch einen Kurzbesuch von Olli (Guki) dennoch zu modellbauerischen Aktivitäten. Wir haben uns eine Bildergeschichte überlegt, die ich euch nun gerne zeigen möchte...

Opa und die verpasste Chance

Beim diesjährigen Silomähen und -einfahren hörte man endlich mal auf Sepp, Opas Enkel. Sepp, der sich sehr für große Maschinen und moderne Landtechnik interessiert, konnte sich durchsetzen, dass diese Arbeit heuer ein Lohnunternehmer mit schwerem Gerät übernahm.

Nachdem bereits über die Hälfte der Flächen gemäht war, fuhr das Mähungetüm überraschenderweise über den kleinen Feldweg hinunter zum Schneider-Hof. "Was is'n da wieder los?! So ein Krach! Der macht ja meinen guten Weg kaputt und ich muss'n dann wieder herrichten!", hörte man Opa obligatorisch schimpfen.

Opa war es ohnehin nicht so recht, dass heuer ein Lohnunternehmer hinzugezogen wurde - sagte er zumindest. Insgeheim war Opa allerdings sehr beeindruckt von den Dimensionen und der hohen Schlagkraft. Nach außen hieß es jedoch: "Geh, des kostet nur alles einen Haufen Geld. Für des Geld mäh ich euch mit dem KM 22 oder 24 fünfmal!"

Sepp informierte sich schnell, warum nicht mehr gemäht wurde. Leider gab es am Frontmähwerk einen kleinen Defekt, den es zu beseitigen galt. Damit das Mähgespann wenden und zur Werkstatt fahren konnte, rangierte Sepp den Eicher sowie den geliehenen Kalkstreuer - der wieder mehr nach Opas Geschmack war - in die Garage.

Nun konnte gewendet werden...
Inzwischen war die Info, dass das Frontmähwerk nicht mehr richtig funktionierte, auch zu Opa durchgedrungen. "Ich hab's ja gleich g'wusst! Das neue Zeug taugt nix.", kommentierte er und witterte seine große Chance, sich doch noch am Mähen beteiligen zu können.

Flink schwang er sich auf seinen alten MB-Trac und donnerte über die Auffahrt hinauf zur Tenne.

Sepp, der sehr bemüht war, räumte die Heugabel, die den Weg in die Werkstatt versperrte, beiseite und öffnete das Tor. "Das kriegen wir schon wieder hin, oder?", fragte er unsicher.

Sofort wurde begonnen, das Mähwerk zu inspizieren. "Ach was, nur eine Kleinigkeit...", hörte man unter dem Mähwerk hervor, was Sepp sehr beruhigte.

Opa war mittlerweile in der Tenne zu Gange. So, jetz' zeig ich den Amateuren mal, was a g'scheites Mähwerk is - ohne Macken und mit hoher Schnittqualität.", ging Opa siegessicher vom MB-Trac zum verstaubten KM 24 CR. "Ja, was is'n des? Der Dreck klemmt ja!", bemerkte er mit genervter Stimme, als er den Anbaubock in Position schwenken wollte.

Natürlich hätte Opa auch mit dem größeren Deutz-Fahr KM 4.39 "aushelfen" können. Aber er wollte - schon aus Prinzip - sein altes Mähwerk verwenden, das obendrein noch mit einem (leistungsschwachen) Schwadaufbereiter hätte glänzen können. Somit schlummerte das frisch gekärcherte KM 4.39 weiter in der kleinen Garage, während Opa einen Stock höher an seinem KM 24 CR herumwerkelte.

"So ein Schrott, was soll denn des?! Wieso dreht sich der Aufbereiter ned?", wurde Opa langsam ungeduldig. "Ich hab des Graffl doch alles erst vor paar Jahren herg'richtet. Hat da etwa der Sepp dran rumg'murkst?!", versuchte er einen Schuldigen auszumachen. Selbstverständlich waren die vielen kleinen Defekte sowie der großflächige Dreck und Rost nicht dem armen Sepp, sondern dem Alter und der oftmals stiefmütterlichen Behandlung des Mähwerks geschuldet. "Glump, verrecktes...", wollte Opa gerade seinen Ärger erneut zum Ausdruck bringen...

"Super! Dann kann's wieder weitergehen.", hörte Opa unten im Hof rufen, worauf er sich auf den Weg über die Treppe nach unten machte. "Aha!? Ned so schnell, Buben! Lasst mich mal schauen, ob des wirklich wieder alles passt...", merkte Opa krtisch an und warf einen flüchtigen Blick unter das Schutztuch des Frontmähwerks. "Also, ich hätt' ja jetzt auch mit meinem KM 24 CR weitermähen können, aber ich will euch ja die Freud' nicht nehmen.", vertuschte Opa geschickt sein versifftes und abgehalftertes Mähwerk in der Tenne und gab das reparierte Mähgespann somit frei...

Ein bisschen musste Opa über sich selber lachen, als er den beiden nachschaute und sich dann auf seinen österreichischen Oldie schwang, um den Burschen beim Mähen zuzusehen.

Ich hoffe, euch hat die Geschichte gefallen und ihr konntet bei der einen oder anderen Szene ein bisschen schmunzeln.;-) Wenn ich es schaffe, gibt's in den nächsten Tagen noch einmal einen kleinen Bildermix vom letzten Wochenende.

Hallo Modellbauer,

dankeschön für eure positiven Rückmeldungen.

Zitat von Schmitzi;404362

[...] Generell hoffe ich aber, dass sich Opa durchsetzt und weiterhin mit seinen kleineren Maschinen wirtschaftet.;)

Das wird auch der Fall sein. So leicht lässt sich Opa auf seine alten Tage nicht überreden, aber Gastmodelle sind nicht ausgeschlossen.

Im Anschluss folgen noch ein paar weitere Bilder und Szenen zur Geschichte...

Na, wer blockiert denn hier die schlagkräftigen Gespanne mit dem lahmen Hoftrac und wieso ist das Fahrsilo noch nicht freigeräumt?

Wer der Laderfahrer ist, war wohl mehr als klar...

Auch ein Deutz-Gespann vom Schneider-Hof machte sich auf den Weg zum Feld.

Langsam geht's voran...

Am Abend wurde der Streuer vorbereitet und mit dem Lader befüllt.

Das war's nun vom saarländischen Gastspiel. Vielen Dank an der Stelle nochmals an Olli!