Hanomag R28A

Moin,
wie bereits in meinem anderen Hanomag-Threat erwähnt habe ich momentan noch ein Projekt an dem ich etwas schraube. Eigentlich war der für diesen Winter vorgesehen, aber da es am 435 nur schleppend voran geht und ich Urlaub hatte (der total verregnet war) habe ich diesen schonmal etwas vorgezogen.

Es handelt sich wieder um einen Hanomag, einen R28A Bj. 1952. Den Trecker habe ich auf Ebay ersteigert, der Verkäufer wollte den eigentlich verschrotten und war total verwundert dass den glatt noch jemand ersteigert:D. So kam das Wrack dann nach rund 200km Reise auf dem Hänger hier an, der erste Kommentar meiner Mutter als ich mit dem Ding auf den Hof kam: "Wieviel haben die dir rausgegeben, dass du den mitnimmst?";):

directupload.net%22">http://s7.directupload.net/images/110821/ucfh5yyh

... und abgeladen...
directupload.net%22">http://s1.directupload.net/images/110821/msdlxm8f
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directupload.net%22">http://s1.directupload.net/images/110821/ouwl6jvr

Beim lösen der Ölablassschraube kam dann Literweise Wasser aus dem Getriebe. Na das kann ja heiter werden, aber zum Glück sind die Schrottpreise ja hoch.

Das ganze war im April. Danach verschwand der erstmal in der Scheune bis vor 3 Wochen. Wie es weiter geht... nächste Tage gibts Bilder (ich kann nur soviel verraten: Er ist gerettet)

Gruß
Lars

Das kann nicht nur sein, das ist sogar so:D

Moin,
und los gehts mit dem 28er. Zuerst wurden die Räder abmontiert und das ganze auf Paletten in der Werkstatt positioniert:

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Als erstes mussten die Bleche ab, bzw. das was davon noch übrig war. So schnell hatte ich nochnie den Blechaufbau ab, glaube hab keine Stunde gebraucht, da im Grunde alle Schrauben nurnoch abgeflext werden konnten:

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Und das Häufchen Elend:-). Denke mal bis auf Kleinigkeiten wie den Kindersitz darf das nurnoch als Muster herhalten und dann zum Schrott, da ist wirklich nixmehr zu retten. Im Tank hatte es sich übrigens schon ein Vogel bequem gemacht und ein Nest gebaut:D:

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Als nächstes konnte dann der Rahmen ab, die 16er Schrauben ließen sich aber noch erstaunlich gut lösen, mussten natürlich zuvor mit viel WD40 (wie übrigens bei allem) und mithilfe des großen Kreuzschlüssels+Verlängerung losgezogen werden. Den Schalthebel auf dem Bild hatte ich übrigens noch rumliegen, ich hatte versucht ob ich in der Schaltkulisse was bewegen könnte.... das funktionierte natürlich nicht:

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Auf dem Foto sind die Bremstrommeln bereits ab. Das war aber eine ganzschöne Arbeit und hat nicht gut geendet....da hat Hanomag anfangs nicht mitgedacht und keine Löcher mit Gewinden zum Abziehen eingebaut. Also erstmal Kräftig mit WD40 eingesprüht, einwirken lassen und einen Abzieher gebaut. Hatten noch ein passendes großes Lager rumliegen, 2 lange 20er Schrauben in die Ecken gesteckt und hinten hinter kleine Flacheisen geschweißt:

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Das ganze konnte man dann mit nem 32er Schlüssel ordentlich unter Spannung setzten. Wurde aber erst nochnix. Also den Brenner drauf gehalten, nochmal probiert.... der Abzieher war super, hat aber leider sein Ziel verfehlt und in den Ecken wo er hinter hing Ecken aus der Trommel gebrochen. Also gabs nurnoch eine Möglichkeit: Trommeln mit dem Vorschlaghammer zerkleinern. Und selbst das ging nochnichtmal von selbst. Über die Jahre war die Trommel, die Steckachse und der Bremsbelag nahezu verschweißt worden. Bei der zweiten Trommel lief es genauso. Das war dann noch übrig:

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Zum Glück hab ich noch 2 heile Trommeln:D Also konnte jetzt der Hydraulikblock runter. Die Hydraulik ist auch besonders, war auch ein Grund warum ich den überhaupt gekauft hab. Es handelt sich um die erste Hydraulik die Hanomag verbaut hat und zwar nicht mit Bosch sondern mit ATE (die Firma die eigentlich für Bremsen etc. bekannt ist) Technik. Besonders ist hier, dass eine Skala vorhanden ist die Rückmeldung von der Hubwelle über die Tiefe gibt. Finde ich persönlich glatt besser gemacht als bei den Späteren hydrauliken von Bosch, die können nämlich nur ganz einfach hoch und runter (quasie wie ein ganz normales Steuergerät):

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Hab ich so auf nochkeinem Treffen oder Bild gesehen. Ja und dann lag auch schon alles ausgebaut auf der Werkbank:D:

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Das sind noch einige Teile zum aufarbeiten. Demnächst gehts dann mt der Getriebezerlegung weiter.

Gruß Lars

Moin,
ich komm garnicht mit dem Bilder einstellen nach, deshalb ohne große Worte... weiter gehts:D

Jetzt ist das Getriebe zerlegen dran. Nachdem die Hydraulik runter war konnten die Achstrichter abgenommen werden. Dafür musste das Differenzial abgestützt werden, da es jeweils in den Trichtern gelagert ist. Da es eh rausgehoben werden musste hab ich es gleich an den Frontlader gehängt:

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So sah das ganze aus... man beachte den Halter;):

directupload.net%22">http://s7.directupload.net/images/110911/vvdfyzq8

Dann konnten die folgenden Wellen und Zahnräder demontiert werden. Hier ein Blick in die Schaltkulisse, zwar alles angespackt, aber ansonsten echt noch garnicht verschlissen... hat seinen Vorteil wenn das ding Jahrzehnte lang im Busch stand:

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Ich frage mich nur: Warum sah das ding von innen aus wie ein Wasserboiler wenn da nur Regenwasser drin war? Wenn jemand eine Antwort darauf hat würde ich mich freuen... war immer der Meinung dass Regenwasser nicht so Rückstände hat:

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Und mit 2 Mann und diversen Hämmern, Eisenstangen und WD40 waren die Zahnräder drann auch schnell raus...

directupload.net%22">http://s7.directupload.net/images/110911/pj2h4lbv
directupload.net%22">http://s7.directupload.net/images/110911/laqqx6ce

.. und der leere Block, noch ungereinigt....

directupload.net%22">http://s1.directupload.net/images/110911/ddyxglrg

... und nach dem Reinigen:

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directupload.net%22">http://s1.directupload.net/images/110911/k89dagzy

Danach wurde der Block aufgeladen und mit anderen Teilen zum Sandstrahler gebracht, doch wie es dann weiter geht seht ihr beim nächsten mal

Gruß Lars

Moin,
und weiter gehts: Um dem Rost Herr zu werden wurde der ganze Block kurzerhand zum Sandstrahler gebracht, da hätte ich mit der Zopfbürste nichtsmehr ausrichten können. Natürlich wurde nur die Außenseite gestrahlt und die Kappen kamen überall drauf, damit die Lagersitze auch nichts abbekommen. So sah der Block dann nach dem Entrosten aus:

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directupload.net%22">http://s1.directupload.net/images/111002/97wfqpln

... auch ein paar Kleinteile sind mit gestrahlt worden (das Blech gehört nicht zum R28;))...

directupload.net%22">http://s1.directupload.net/images/111002/2sqxq5ie

Als nächstes wurden Lagersitze usw. mit der Drahtbürste vorsichtig gereinigt. Dann kamen wieder die Kappen drauf bzw. viele Stellen wurden abgeklebt, der Getriebedeckel und das Hydraulikgehäuse wurden auch wieder montiert. Der Grund dafür ist ganz einfach, so spare ich mir das lästige Abkleben der Dichtflächen, die ja nicht mit Grundiert werden sollen. Trotzdem benötigte das Abkleben der restlichen Flächen fast 2 Stunden. Danach konnte der Block in Rostschutz-Rot gehüllt werden:

directupload.net%22">http://s14.directupload.net/images/111002/2ydtebrf
directupload.net%22">http://s14.directupload.net/images/111002/6gzkkoqk

Nachdem die Grundierung getrocknet war wurde zuerst der Block von innen gereinigt (war natürlich noch Sand drin). Danach konnte ich den ersten Schwung Lager und Wellendichtringe kaufen gehen:smile::

directupload.net%22">http://s14.directupload.net/images/111002/sgo6hr79

Das wars für heute, als nächstes gibts Bilder vom Zahnräder putzen...

Gruß
Lars

Moin moin,
da ja schon lange nichts Neues mehr gepostet wurde wirds heute mal Zeit....

Jetzt steht das Zahnräder aufarbeiten an und der Einbau von neuen Lagern, Dichtungen usw.

Das erste Bauteil, das aufgearbeitet wurde, war das Verlagerungsgetriebe, welches ganz vorne sitzt. Da mein Schlepper das "einfache" (aber seltenere) 5-Gang Getriebe besitzt fehlt das Vorschaltgetriebe komplett. Das Verlagerungsgetriebe überträgt die Kraft vom Motor per Kegelrad direkt aufs Getriebe und per Schiebemuffe (auf der Zapfwelle) auch die Zapfwelle an. So sah das ganze aus, besonders zu erwähnen ist das zweireihige Kugellager, das ich als eines der wenigen wieder verwendet habe. Wellendichtringe sind natürlich neu ;):

directupload.net%22">http://s14.directupload.net/images/111113/oojnv9uz

Zweites Bauteil ist die Zapfwelle. Sie besteht aus der eigentlichen Welle, 2 Lagern, Lagerschale, Wellendichtring und schiebbarem Zahnrad zur Kraftübertragung. Die Zapfwelle hatte es besonders schwer getroffen, da sie quasie immer im Wasser lag (oben ist ein Bild vom alten Zustand zu sehen). Deshalb war vorallem das vordere Lager absolut fertig. So sah das ganze dann einbaufertig aus (inkl. neuer Dichtung):

directupload.net%22">http://s7.directupload.net/images/111113/be97dk7d

Jetzt konnten die ersten zwei Wellen mit Zahnrädern aufgearbeitet und eingebaut werden. Das waren eigentlich die vergammeltesten Zahnräder, weil sie (bedingt durch die Neigung nach vorne weil keine Vorderachse da war) auch die letzten 30 Jahre auf Tauchgang waren. Hier sind die Zahnräder vor dem Einbau zu sehen....

directupload.net%22">http://s14.directupload.net/images/111113/yim6dugl

... und das ganze eingebaut. Natürlich wurden neue Lager (wie im ganzen Getriebe) verwendet. Zur Erklärung: Ganz vorne ist das Verlagerungsgetriebe zu sehen. Dann kommt die Welle, die die Riemenscheibe antreibt. Danach folgt die Welle, die das Gegenstück zu den Schalträdern, also dem eigentlichen Getriebe, darstellt:

directupload.net%22">http://s1.directupload.net/images/111113/uge5moir

Jetzt folgt die eigentliche Schaltwelle mit den verschiebbaren Zahnrädern. Hier ist zu bemerken, dass die 30 jährige Zwangspause im Freien auch sein Gutes hatte: An den Schalträdern ist absolut kein Verschleiß zu sehen, keine Ecke abgebrochen oder sonst was. Besserb gehts kaum als Basis. Also, wieder die übliche Prozedue: Zerlegen, reinigen und mit Bohrmaschine und Stahlbürste bearbeitet:

directupload.net%22">http://s14.directupload.net/images/111113/al5bjk4q

Dann natürlich wieder das Ganze einbauen. Habe leider kein Bild vom Zwischenschritt gemacht, auf dem folgenden Bild ist auch schon die nächste Welle mit eingebaut, die aber im Grunde nur die Kraft von der Schaltwelle auf das Differenzial überträgt und als Handbremswelle dient. Ganz rechts kommt von außen dann die Welle raus, auf die dann später die Handbremse gebaut wird. Auf der Schaltwelle sind die Zahnräder wie folgt "belegt": Ganz Links der Rückswärtsgang und der 1. Gang, dann der 4. und 5. Gang und ganz Rechts der 2. und 3. Gang:

directupload.net%22">http://s7.directupload.net/images/111113/avwqvnen

Hier noch ein Bild vom OP. Man sieht, dass ich mir zum Wiedereinbau Bilder vom Getriebe ausgedruckt habe (die natürlich vorher geschossen wurden ;)), damit absolut nichts falsch eingebaut wird. Bin schließlich auch nur Hobbyschrauber und kein echter Fachmann:

directupload.net%22">http://s14.directupload.net/images/111113/qmlplmbz

Und nochmal eine Heckansicht. Was jetzt im eigentlichen Getriebe fehlt ist noch das Differenzial, aber dafür müssen erst die Achstrichter aufgearbeitet sein:

directupload.net%22">http://s14.directupload.net/images/111113/8gel4ai7

Gruß
Lars