Christoph ´s 1:1 Bilder / Update S.104 Mog / Trac / Xerion

Auf dem Gelände ging es zu wie in einem Ameisenhaufen. Trotzdem habe ich meinen Ladeplatz recht schnell gefunden. Dabei bin ich sogar über die oben beschriebene alte Waage gefahren. Die Platte ist zwar inzwischen verfüllt aber die Stelle war noch gut erkennbar. Geladen wurde direkt aus dem Schiff mit einem großen Sennebogen Umschlaggerät. Den bescheidensten Job hatten die beiden Jungs, die unten im teils überdachten Schiff mit dem Bobcat dem Bagger zuschieben mussten. Deshalb steht auf der Wunschliste des Vorarbeiters auch eine große Absauganlage zum Entleeren von Schiffen ganz oben.

Dann hieß es noch einmal in der Spur eins anstellen, diesmal zum Auswiegen. Trotz der vielen Fahrzeuge ging es aber relativ zügig ! Ziel war die Saale Mühle in Alsleben (Seite 27 unten). Im Gegensatz zum Sommer ging es hier jetzt super schnell. Nach nicht mal 15 Minuten waren wir dort wieder leer und ab ging es auf den Firmenhof, Feierabend.

Die Firma mit den roten Actros (links auf Bild 1) hat übrigens noch zwei Züge auf dem Hof stehen die mangels guter Fahrer nicht unterwegs sind. Wer ernsthaftes Interesse hat kann die Anschrift gern per PN bekommen.

Am Freitag hatte der Senior XF dann einen Termin in der Werkstatt. Dafür bekam ich einen der drei neuen DAF. Gerade eine Woche alt und erst etwas über dreitausend Kilometer gelaufen . Also erst einmal Schonbezug über den Sitz (um ja nicht den ersten Fleck zu verursachen), umsatteln und unter die Verladebühne Zwiebeln laden. Dann zuplanen und wieder ab in Richtung Glauchau. Diesmal alleine ohne Scout, den Weg kannte ich ja nun gut. Für den Laien sieht der Laster natürlich genau so aus wie die anderen. Und bis auf die Rückleuchten und einige kleine Details hat sich ja auch nichts geändert. Es ist auch wieder ein 460er. Dennoch finde ich es immer besonders mit so einem neuen Fahrzeug oder einer neuen Maschine arbeiten zu dürfen. Alles riecht noch so neu und ist schön sauber. Ich habe die Fahrt jedenfalls genossen.

Bei dem Zwiebelverarbeiter hieß es dann aber erst einmal warten. Zum einen waren zwei Bandwagen aus der gleichen Firma vor mir, zum anderen lieferten auch Vertragsanbauer aus der Umgebung gleichzeitig Kartoffel an. Ich habe erst einmal in der Werkskantine gespeist. Danach habe ich den Kollegen bei der Bedienung eines solchen Bandwagens zugesehen. Es ist eigentlich recht simpel. Es gibt nur einen Schalter für An / Aus, ein Drehrad für die Geschwindigkeit und einen Schalter für vorwärts / rückwärts. Wobei rückwärts eigentlich sinnlos wäre. Vielmehr reagiert man damit auf die Phasenklemmung an der jeweiligen Kraftstromquelle die man zur Verfügung gestellt bekommt. Das ist auch der einzige Nachteil dieses Aufliegertyps. Man benötigt an der Entladestgelle immer einen Kraftstromanschluss. Also Kalk direkt auf den Acker fahren fällt schon mal aus. Der Vorteil besteht darin, dass man ihn mit jeder Zugmaschine fahren kann. Man braucht weder einen Nebenantrieb, noch einen Hydrauliköltank. Dadurch gewinnt man also auch einiges an Nutzlast.
Dann habe ich noch ein wenig mit dem Fahrer einer Agrargenossenschaft erzählt. Der kam mit einem kleinen Allrad MAN zur Kartoffelanlieferung. Die Genossenschaft besitzt zwei baugleiche Fahrzeuge von dieser Sorte und fährt damit so ziemlich alles, außer Getreide. Die Begründung hat mich etwas verblüfft. Ich hätte auf die Straßenbereifung getippt, aber der Fahrer meinte da die LKW immer so schnell zurück sind bringen sie die gesamte, ansonsten aus Traktoren bestehende Abfuhrkette durcheinander .

Als dann ein Annahmebunker frei wurde fuhr ich ganz zielsicher heran und hatte auch gleich jede Menge "Einweiser". Offensichtlich hatte sich mein Sortenmißgeschick vom Donnerstag schon herumgesprochen und man wollte mir diesmal unbedingt zuvor kommen ;).
Nach dem Abladen ging es wieder nach Schmölln um Weizen zu laden.

Von Schmölln ging es dann wieder zu der kleinen Baro Niederlassung nach Haldensleben. Vorbei an dem Stützpunkt für die von der Nato gecharterten Antonov Maschinen am Leipziger Flughafen.

Kurz darauf konnte ich mir selbst noch mal ein Bild davon machen, welchen Zwängen hauptberufliche LKW Fahrer manchmal unterliegen. Kurz nach dem Schkeuditzer Kreuz kam von der Dispo per sms die Info "Bei Ankunft bis 18:00 Kippen heute noch möglich, bis 18:30 geöffnet, Wochenende frei"
Da war es 16:35 Uhr, laut Wegweiser (Navi hatte ich nicht bei) noch 110 km bis Magdeburg, von dort sind es noch mal 16 km Lanstraße bis Haldensleben und einige km Umgehungsstraße. Ein guter Teil der A 14 hat zudem noch LKW Überholverbot von 6-18 Uhr. Es würde alo reichlich eng werden. Obwohl ich die Fahrerei ja aus purem Spaß betreibe und eigentlich überhaupt keinen Druck hatte, habe ich innerlich alle Varianten durchgespielt. Auf Risiko bis zum Abladeort fahren, auf die Gefahr hin dann die Nacht vor dem Tor zu verbringen, ohne Dusche und vernünftige Verpflegung. Oder gleich auf Nummer sicher vorher auf einem Autohof anhalten, dann aber nur wegen dieses einen Entladevorgangs den
halben Samstag zu verplempern . An das Überholverbot habe ich mich strikt gehalten, ab dem Punkt wo die Landstraße begann habe ich dann einen Lappen über die Uhr gelegt um nicht aus falschem Ehrgeiz irgendetwas zu riskieren. An einer Kreuzung in Haldensleben bog dann ein Deutz mit Packer vor mir ein. Solch ein Exemplar bei dem eine Crosskillwalze aufgesattelt ist, der Packer in die Hydraulik eingehängt wird und man nach dem Ansetzten eines Hebel an der Walze links und rechts ein Rad herunterlassen kann, auf welchen sie dann fährt. Solch ein Exemplar gehörte auch zu unserem Kverneland 7 Schar. An ein Überholen war nicht zu denken. Der Deutz Fahrer hatte es aber auch sehr eilig, und kurz nach Beginn der Umgehungsstraße brach dann erst eines, und sofort danach das zweite Rad der Walze ab. Entweder hat er es nicht sofort bemerkt oder wollte mit Gewalt nach Hause, jedenfalls gab es erhebliche Schäden an der Fahrbahn und auch an der Walze bevor er rechts raus fuhr.

Ich kam schlussendlich genau um 18:14 Uhr auf den BARO Hof gefahren. Dank des sehr freundlichen Annahmemitarbeiters und des Hinweis auf meine vier Kinder die zu Hause auf Papa warten (was ja nicht gelogen war) durfte ich noch kippen. Ich kann mir nun recht gut vorstellen wie manchem Fahrer zumute ist der vielleicht schon zwei Wochen nicht zu Hause war und dann noch von der Dispo und dem Kunden richtig Druck bekommt :o.

Nach dem Entladen dann wieder durch Downtow Haldensleben, "Otto" Kreuzung links ab und über die A 14 zum Firmenhof, Papierkram fertig und nach Hause. Es waren zwei schöne Tage ;).

Heute hat es wieder einmal einen Laster auf den guten Bördeboden verschlagen (niemand verletzt, nur Blechschaden). Der Schlag war bereits mit Packer gepflügt und einigermaßen abgetrocknet. Ich habe den beauftragten Abschleppunternehmer (mit dem ich persönlich zum ersten Mal zu tun hatte) gebeten, sich mit der ortsansässigen Agrargenossenschaft in Verbindung zu setzten und einen Schlepper zu besorgen. Ziel war, die Bergung über den Acker zu machen, um den Verkehr auf der Autobahn möglichst nicht zu beeinträchtigen. Als Antwort bekam ich, man brauche keinen Schlepper, er würde schon geeignetes Gerät mitbringen und ich solle mich überraschen lassen....................
Zum Einsatz kamen dann ein 8x8 Tatra und ein 6x6 Ural. Der verunfallte Zug war mit Fliesen auf 40 to ausgeladen und die beiden hatten gut zu tun.

Und nix mit Euro 6, Tier IIIA, Partikelfilter oder AdBlue Quatsch, das hier ist noch pure Dieselpower......................

Die nächste Woche werde ich mit unseren vier Zweregn alleine verbringen :o. Das wird sicher recht stressig und somit war heute noch mal Kraft tanken angesagt. Und was bietet sich da besser an als eine gepflegte Winterausfahrthttp://https://www.agrarmodellbau.de/images/smilies…up%20smilie.gif">.

Die Preise für Zucker sind wohl mometan nicht so rosig und es gibt auch nicht genug zertifizierte Bahnwaggons. Jedenfalls hat sich die Zuckerfabrik Klein Wanzleben entschlossen, größere Mengen Zucker in angemieteten Halle in der Umgebung einzulagern. Unter anderem geht ein Teil auch auf das Betriebsgelände der Spedition der vorangeganenen Seiten. Diese ist nur ca. 30 km von der Zuckerfabrik entfernt.
Diese Umstände verhalfen mir also heute zu einem verzuckerten Samstag. Los ging es um fünf auf dem Speditionshof, bei knackigen -10 Grad und nur mit einer Mindesration Diesel und Ad Blue an Bord. Grund dafür ist die Tatsache, dass man das Werk nur mit maxiaml 40800kg Gesamtgewicht verlassen kann. Ansonsten lässt sich die Schranke vor der Waage nicht öffnen. Die wichtigste Anzeige sollte also heute die integrierte
Gewichtsanzeige werden.

Der Anlagenfahrer der Verladestraße war auch ein Mitarbeiter der Spedition. So waren wir unabhängig vom Werkspersonal. Der gab mir dann auch noch den Tipp, dass nach dem Abstellen (durch Hupen meinerseits signalisiert) immer noch ca. 200-300 kg nachlaufen. Also Leergewicht eingewogen, Motor aus (damit die Liftachse runter- und die Waage im Laster auf null kommt), kurz gerechnet, kleines Polster einkalkuliert und mir war klar, spätestens bei 26,5 to auf der Anzeige im LKW muss ich hupen um nicht über 40,8 to zu kommen und keine Nutzlast zu verschenken. Ich hab´dann schon bei 26,3 gehupt und war guter Dinge. Auf der Waage kam die Ernüchterung, 41 080kg. Die Ansage des Pförtners auf meine Frage, was ich denn nun tun soll war kurz aber klar. "Mach´dir ´n´ Kopp, so kommste hier nicht raus." Ich konnte den Zucker ja schlecht irgendwo im Werk abkippen, also begab ich mich auf die Suche nach einem geeigneten Behälter und fand tatsächlich eine stabile Schubklarre. Da kam dann aber auch schon der Verlademeister und zeigte auf einen speditionseigenen Radlader. Den hat die Firma für solche Fälle extra in der Fabrik stationiert, da so etwas wohl regelmäßig vorkommt. Also 300 Kilo in die Schaufel und gleich auf den Trailer des nächsten leeren Zuges (insgesamt sind wir mit fünf Zügen gefahren). Mein Fehler war, dass ich den Motor nicht wieder gestartet hatte und deshalb die Luftfederung des Aufliegers
für die integrierte Waage nicht schnell genug nachgeregelt hat.

Mit etwas Verspätung ging es dann also los. Dem Sonnenaufgang entgegen durch den schönen Altkreis Wanzleben. In dem bin ich aufgewachsen und kenne mich blind aus. Auf dem Speditionshof angekommen, musste ich mich dann erst mal hinter einem anderen Fahrer einreihen, die Wartezeit habe ich aber sinnvoll genutzt.............................

In dieser Zeit habe ich mal ein paar Hirsche im Winterschlaf fotografiert, damit das Ganze hier nicht zu Laster lastig wird ;).