Mein eigener 3D - Drucker Anet A8 // Er lebt noch

  • Moin zusammen,

    lange Zeit war ich nicht mehr im Forum aktiv, das heißt aber nicht, dass ich in Sachen Modellbau ganz untätig war.
    Ich habe in den letzten Monaten in meiner Ausbildung zum Technischen Produktdesigner Maschinen- und Anlagenbau mit einem 3D - Drucker in unserem Ausbildungsbüro zutun. Deswegen habe ich viel gegooglet und einen Druckerbausatz für round about 150€ gefunden. Lange überlegt, ob man es wagen sollte, sich einen eigenen zuzulegen aber dann hauptsächlich aus Neugier doch gekauft.
    Naja etwas Erfahrung haben ich ja schon und ausbildungsbedingt kann ich auch mit CAD- Programmen umgehen.

    Meine Idee ist, dass man den Drucker für den Modellbau verwenden kann und ja, lange Rede, kurzer Sinn, das ist es, weshalb ich ihn hier vorstellen möchte. Vielleicht interessiert es ja den ein oder anderen

    Okay, also heute Beginne ich den Aufbau und, wenn Interesse besteht, würde ich die Entwicklungsgeschichte meines Anet A8 hier mit Bildern und Text für die Nachwelt festhalten

  • Schön, dass einige Interesse zeigen. Das motiviert weiter vom Drucker zu Berichten

    Also, inzwischen ist der Drucker aufgebaut. Lieferzeit waren ca 15 Tage und dazu kamen dann noch ca 9h Zusammenbau.

    Um das vorweg zu sagen, man sollte schon Grundkenntnisse mit dem Lötkolben haben und Geduld mitbringen

    In der Wartezeit auf den Drucker habe ich mich im Internet darüber schlau gemacht, was man beachten sollte uns siehe da, auch gleich mehrere Aufbauvideos gefunden. Diese waren eine große Hilfe, da einige Tricks angesprochen wurden und sie DEUTSCH waren. Die Aufbauanleitung, die dem Drucker als PDF beliegt kann sich nicht zw. Englisch und Chinesisch entscheiden:D

    Wobei der Aufbau wohl auch schneller gegangen wäre, aber ich habe direkt einige Änderungen vorgenommen. Beim Anet A8 hört man häufiger von verschmorten Steckern und fehlenden Aderendhülsen. Also gleich die Kabel des Heizbettes direkt angelötet und Aderendhülsen und Schrumpfschläuche angebracht.

    Der erste Aufbau reichte dann, um erste Verbesserungen zu Drucken. Diese muss man nicht unbedingt selbst konstruieren, da es genug davon gratis im Netz als Datei gibt. Eine gute Seite für alle möglichen 3D - Modelle ist Thingiverse.com.
    So wird der Drucker jetzt in der nächsten Zeit weiter wachsen und dann kann ich mich endlich dem eigentlichen Thema, dem Modellbau widmen.

    Hoffe, der Bericht hat euch nicht zu sehr gelangweilt und ihr habt noch Lust auf die in Zukunft folgenden Teile

    PS: beim nächsten Mal gibs Bilder im passenden Format

  • Moin Patrick,

    Zitat von spiderschwein;426760

    Um das vorweg zu sagen, man sollte schon Grundkenntnisse mit dem Lötkolben haben

    das ist genau der Punkt der mich von solchen Bausätzen immer abschreckt, denn beim Umgang mit dem Lötkolben mutiert dieses Teil bei mir immer zum Brenneisen.

    Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn Du hier weiter von Deinen Erfahrung mit dem Drucker berichtest.
    Für den aufgerufenen Preis ist der Drucker auf jeden Fall interessant. Gerade wo Shapeways als mein bisher meist genutzter Druckdienstleister aktuell für mein Material die Preisstruktur verändert.[OT]Ich bin erstaunt das der 3D-Drucker deutlich günstiger als mein erster Nadeldrucker ist, den ich in den 80ern für den C64 für knapp 500 DM gekauft habe.[/OT]
    Mich würde da z.B. mal interessieren wie die Oberflächen der gedruckten Teile ausschauen. Wie sieht es mit Details aus, wie klein dürfen die werden um noch gedruckt zu werden.

    Gruß Norbert

  • Zitat von nobby 87;426786

    Gerade wo Shapeways als mein bisher meist genutzter Druckdienstleister aktuell für mein Material die Preisstruktur verändert.

    Naja, ich weiß nicht welches dein bevorzugtes Material ist, aber Shapways hat halt den Vorteil, dass sie nicht nur mit FDM-Druckern, wie meiner (schmilzt immer eine neue Schicht geschmolzenen Kunststoff auf), sondern auch mit Sinterdruckern (Lasern die Form nach und nach aus Pulver oder Harz) arbeiten können. Bei meinem wird man ohne Nachbehandlung immer die Schichten erkennen können, egal wie hoch auflösend man druckt.

    Zitat von nobby 87;426786


    Mich würde da z.B. mal interessieren wie die Oberflächen der gedruckten Teile ausschauen. Wie sieht es mit Details aus, wie klein dürfen die werden um noch gedruckt zu werden.

    Ja, das hat mich auch interessiert und das habe ich in letzter Zeit getestet. Zwischen den Teilen, die ich für den Drucker oder Geschenke für meine bessere Hälfte gedruckt habe, habe ich mal eine einfache Palettengabel für meinen 313 Fendt konstruiert und etwas mit den verschiedenen Einstellungen und Möglichkeiten gespielt.

    Das Häufigste Problem war, dass die Haken abgebrochen sind. Das liegt zum einen am Material. Ich drucke noch mit PLA, welches sehr spröde ist und nur wenig Druck verträgt. Bald dann mit dem besseren ABS oder PETG.
    Zum Anderen liegt das an der Ausrichtung des Druckes. Hatte des Modell erst liegend, da ist es an den Verbindungen Schichten häufiger gebrochen, als später stehend.

    Stehend hatte den Nachteil, dass ich Stützstruktur brauche, die man erst per Hand (leicht) rausbrechen muss. Aber der Drucker kann halt auch nicht in der Luft drucken

    Dann habe ich noch mit den Höhen der Schichten und verschiedenen Wandstärken gespielt. Naja, bei dem Modell macht das nichts, da die Druckzeit jedes Mal nur wenige Minuten beträgt:D

    So zu deiner Frage, Norbert: Je nach Ausrichtung auf dem Druckbett und späterer Beanspruchung sind Details ab 0,5 mm möglich, mit kleinderer Düse noch mehr, aber stabil wird es erst ab 1-1,5mm.

    Ganz passend ist sie noch nicht, aber noch experimentiere ich ja nur.

    PS: Sorry für den Roman, aber ich hoffe es war nicht zu langweilig

  • Moin Patrick,

    dank Dir für die vielen Infos zu Deinem Drucker und den Erfahrungen.
    Ich find das keineswegs langweilig. Wenn das Druckergebnis für mich momentan von den Details her noch zu grob erscheint, könnte so ein Drucker für gröbere H0 Teile doch interessant sein. Details lassen sich z.B. bei Urmodellen für den Resinabguß ja ggf. auch nachträglich anbringen.
    Ich hoffe Du hälst uns weiter auf dem Laufenden.

    Gruß Norbert

  • Achja...beim Lesen meines alten Threads hier fällt mir auf, dass sich im Laufe der Monate so viel an meinem Anet verändert hat.
    Das möchte ich euch heute mal vorstellen.

    Seit ich ihn gekauft habe ist nun viel Zeit ins Land gegangen. Er hat jetzt einen eigenen festen Platz bekommen, neuer Schrank und verschraubt auf einer Platte und alles optisch integriert in meinen Schreibtisch.

    Anfangs habe ich noch viele Tipps aus dem Internet umgesetzt wie z.B. den Bowden Extruder (Motor zur Filamentführung weg vom Schlitten und oben an den Rahmen). Dann ist das alte Mainboard durchgebrannt und ich musste die Elektronik neu machen und dabei gab es ein neues Netzteil. Dann musste der Drucker leiser werden, da meine Nachbarn ihn nachts gehört haben, es gab also neue Stepperdriver (Motoren werden leiser) und neune Lüfter am Hotend. Nun sind die Lüfter am Netzteil und Hotend das lauteste am Drucker

    Alles graue sind selbst gedruckte Teile. Original sind gefühlt nur noch 30% des Druckers

    Naja in der ganzen Zeit hatte ich wenig Zeit für unser gemeinsames Hobby, aber es geriet nie ganz in Vergessenheit und ich hatte zu viele Ideen für zu wenig Zeit, hab einiges Konstruiert und in letzter Zeit angefangen einiges davon in die Tat umzusetzen. Eins davon sind die Zwillingsreifen und neue Unterlenker für meinen Testschlepper, den einzigen Fendt, der aktuell hier steht. Bisher nur grundiert.

    Ich möchte mich gern bei allen bedanken, die bis hier gelesen haben. Ich war lange inaktiv und habe wohl leider auch einen Stammtisch hier in der Region verpasst:(, aber ich werde wieder mehr am Forenleben teilhaben und gern auch öfter von meiner Zicke..ääähh meinem Anet, berichten, wenn es denn Interesse gibt

  • Moin,
    danke für das Statusupdate! Ich hatte mich schon gefragt, wann es hier weitergeht. Die Zwillingsreifen sehen sehr gut aus. Wie hast du die Felgeb nach dem Druck bearbeitet, da die Oberfläche ja schon sehr gut aussieht?

    Zitat von christoph1972;447490

    Sehr interessant! Der Drucker ist ja schon ein eigenständiges Hobby für sich. Lohnt sich das eigentlich, oder fährt man mit Shapeways günstiger?

    Das kannst du nicht so richtig vergleichen. Modelle, die du bei Shapeways in Ultra Frosted Detail drucken lässt, basieren auf einem anderen Druckverfahren, und sind dadurch viel, viel detaillierter. Das heißt, wenn du viele filigrane Details drucken willst, fährst du mit Shapeways besser. Wenn du allerdings relativ simple Modelle, oder eben große Teile drucken willst, ist so ein eigener Drucker schon klasse, weil du das Ergebnis eben schneller in der Hand hältst, und etwaige Fehler in der Konstruktion einfach ausmerzen kannst. Von den Anschaffungskosten des Druckers abgesehen, bewegt sich ein durchschnittlicher 1:32 3D Druck übrigens im Centbereich.

  • Zitat von Fendt-Favorit;447491

    Von den Anschaffungskosten des Druckers abgesehen, bewegt sich ein durchschnittlicher 1:32 3D Druck übrigens im Centbereich.

    Danke für die Info! Was würde z.B. ein Fassrohling von einem Zunhammer Tridem ca. kosten? Da wäre man bei Shapeways ja eine Menge Geld los.

    LG
    Christoph

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