Tag, zusammen!
So, nach längerer Zeit geht es hier mal weiter.
Um an die vorherigen Baureihen anzuknüpfen, nochmal eine kurze Zusammenfassung:
1988 war das komplette Unimog-Programm überarbeitet worden, es bestand aus der leichten Baureihe 407 (Weiterentwicklung vom 421), der mittleren Baureihe 417 (Weiterentwicklung der Baureihen 403-416) sowie der Zweiten Generation Schwere Baureihe Unimog (Baureihen 427 und 437.1, Weiterentwicklung der Ersten Generation 424, 425 und 435).
Während sich die Schwere Baureihe gut verkaufte, schwächelten die leichte und mittlere Baureihe. Trotz umfassender Überarbeitung stammte ihr Grundkonzept noch aus den 60er-Jahren.
Daher wurden sie schon nach vier Jahren im Jahr 1992 durch die
Mercedes-Benz Unimog BR 408 und 418 ersetzt.
Die Baureihe 408 sollte die Baureihe 407 ersetzen. Es handelte sich um eine komplette Neukonstruktion.
U 90 turbo (BR 408) mit Sichtkanalmotorhaube, Hochdach und Frontkraftheber
(Quelle: http://www.benzworld.org/forums/attachm…es-dcp_1741.jpg)
Der Rahmen war wie beim Vorgänger gerade. Angetrieben wurden die Fahrzeuge durch den Fünfzylinder-Pkw-Diesel OM 602. In dem Modell U 90 (kurzer Radstand, kurzer Rahmenüberhang) und U 100 L (langer Radstand, langer Rahmenüberhang) leistete er als Saugmotor ca. 90 PS.
In den Modellen U 90 turbo (kurzer Radstand, kurzer Rahmenüberhang) und U 100 L turbo (langer Radstand, langer Rahmenüberhang) mit Turbolader 115 PS.
Die Kabine besaß wahlweise einen Sichtkanal vor dem Lenkrad, welcher einen besseren Blick auf die Anbaugeräte gewährleisten sollte.
Obwohl diese Baureihe in nur knapp 2000 Exemplaren gebaut wurde, blieb sie bis 2002 in der Produktion.
U 140 Agrar (BR 418) mit Hochdach und ohne Sichtkanalmotorhaube
(Quelle: http://www.benzworld.org/forums/attachm…8-418-140-1.jpg)
Die im gleichen Jahr eingeführte mittlere Baureihe 418 besaß das gleiche Fahrerhaus, mit oder ohne Sichtkanalmotorhaube. In der Ausführung mit kurzem Radstand besaß das Fahrzeug wie der 408 und im Gegensatz zu den Vorgängerbaureihen einen geraden Leiterrahmen. Die langen Radstände waren wie die Vorgänger mit einer gekröpften Version ausgestattet.
Der Radstand fiel im Vergleich zum 408 länger aus.
Als Motor wurde der Nutzfahrzeug-Vierzylinder-Diesel OM 364 verbaut, wie er auch aus dem MBtrac bekannt ist.
Angeboten wurden mit kurzem Radstand die Modelle U 110 (OM 364 A (mit Turbolader), 102 PS) sowie U 140 und U 130 (OM 364 LA (mit Turbolader und Ladeluftkühlung), ca. 140 PS).
Die gleichen Modelle waren mit gleicher Leistung auch als "L"-Version mit langem Radstand und langem Rahmenüberhang verfügbar.
Ebenso wie beim 408 wurden Achsen mit sechs Radbolzen verbaut. Im Gegensatz zu diesem war die Pritsche breiter als das Fahrerhaus.
Die Baureihe 418 war stückzahlmäßig noch weniger erfolgreich als der 408, nur knapp 1250 Exemplare wurden gebaut. Daher blieb die Baureihe 418 auch nur bis 1998 im Programm. Erhoffte Militäraufträge für den U 140 L als leichterer Nachfolger für den U 1300 L blieben aus.
Im landwirtschaftlichen Einsatz waren die Fahrzeuge selten zu sehen. Von der Nutzlast und der Größe waren sie mit der Schweren Baureihe 427 vergleichbar, welche jedoch Sechszylinder-Motoren mit mehr Leistung boten.
Der Pkw-Diesel im 408 war für schwere Zug- und Zapfwellenarbeiten nicht optimal, ähnlich wie der auf 140 PS "hochgepumpte" Vierliter-OM 364 im U 130 oder U 140 der Baureihe 418. Lediglich der U 110 zeigte sich von der Charakteristik her für schwere Arbeiten passend, war aber zu schwach für die Größe und das Gewicht des Fahrzeuges im landwirtschaftlichen Einsatz.
Somit waren die beiden Baureihen vor allem im Kommunaleinsatz zu finden.
Zuletzt noch zu den Unterscheidungsmerkmalen (welche allerdings sehr gering ausfallen):
Beide Baureihen (408 u. 418):
- markantes Fahrerhaus mit oder ohne Sichtkanalmotorhaube
- Sechslochfelgen
- gerader Leiterrahmen bei Modellen mit kurzem Radstand
BR 408:
- kürzerer Radstand
- bündig mit Kabine abschließende Pritsche
BR 418:
- längerer Radstand
- seitlich über Kabine herausstehende Pritsche
Am Besten sind sie allerdings anhand der Typenbeschriftung an den Türen zu unterscheiden.
Gleich kommt noch eine weitere Baureihe, bis dann.:)