Mist und Güllehandling

  • Hi Freunde,

    als Stadtmensch tut man sich ja eingermaßen schwer mit der Landwirtschaft, auch wenn Mann sich seit Jahren damit immer mal wieder aus gestalterischen Gründen beschäftigt. Nun baue ich (Wahrscheinlich zur Belustigung einiger von euch nen modernen Aussiedlerhof, allerdings aus Platzgründen als Teilrelief. Doch wer einen Stall baut, muss sich zwangsläufig auch damit auseinandersetzen, wohin mit der Gülle und dem Mist? Wohin ich mit meinem muss weiß ich ja. Aber wie ist das auf so nem Hof?

    Konkrete Fragen:

    Gülle im Erdtank, oder Hochtank, oder wo?
    Mist einfach auf Halde irgendwo hinterm Stall?

    Welche Baulichkeiten muß ich haben oder andeuten und mit welchen größen im Original muss man z. B. bei 40-60 Kühen rechnen?

    Klärt doch bitte mal so n Greenhoorn wie mich auf, danke.

    Noch n schönes Wochenende

    peterw

  • Hallo Peter,

    ob du einen offenen Güllebehälter (bzw. eine http://agrartechnik-im-einsatz.de/resources/pictures/832122b.jpg%22">Lagune) oder eine geschlossene Grube (also nur den sichbaren Deckel mit Schachtöffnungen) darstellst, kannst du ganz unabhängig von der Hofgröße entscheiden. Allerdings sparst du dir natürlich mit einer geschlossenen Grube Platz, da im Grunde keine Fläche "verloren" geht. Wie man diese Varianten im Modell umsetzen kann, zeigen einige Beiträge hier im Forum. Bei deiner Größe würde ich jedoch von einer Lagune abraten.

    Nun noch zum Mist...
    Oftmals befinden sich direkt über den Gruben die Mistplätze - wieder ein Vorteil der geschlossenen Grube. Die Größe des Mistplatzes ist wiederum von der Art deines Stalls abhängig. Sprich, es kommt darauf an, ob Mist (also Kot + Einstreu) anfällt, oder eben nicht (nur Kot; das Einstreumaterial wird bspw. durch http://agri-service.de/upload/images/…8_01_web.jpg%22">Gummimatten ersetzt). Letztere Variante benötigt eigentlich gar keinen extrigen Mistplatz mehr. Lediglich altes oder verdorbenes Futter könnte als Festmaterial anfallen. Häufig ist aber dafür noch ein Mistplatz "aus den Zeiten des Anbindestalls" vorhanden. Bei einem modernen Aussiedlerhof könntest du ihn somit auch weglassen.;)

    Aus baulicher Sicht gibt es für die Lagerung des Mistes wohl die unterschiedlichsten Möglichkeiten. Diese wären zum Beispiel überdachte Hallen, Betonplatte mit Begrenzungsmauer (meist nur auf zwei oder drei Seiten), nur Betonplatte oder die freie Lagerung auf dem Feld. Zu beachten ist in echt, dass der Mist einen bestimmten Anteil an Flüssigkeit enthält, der sich letztlich wieder am Boden sammelt. Damit die ganze "Suppe" nicht über den Hof läuft, liegen die Bodenplatten oft tiefer (max. 10cm) als die umliegende (Hof-)Fläche. Die Ausmaße würde ich bei deiner Größe (mit "Einstreuvariante") in 1:1 zwischen 30m² und 40m² ansetzten - je nach Höhe des Haufens.

    Ich hoffe, ich konnte meine Einschätzungen verständlich erklären. Ansonsten einfach fragen.;)

    Viele Grüße aus Bayern

    Tobias

  • Guten Morgen Tobias,

    danke für deine Aufklärung. Das war sehr klar und informativ. Werde mich für die Grube entscheiden. Bin dann gespannt ob ich auch alles richtig anlegen werde... Korrektur ist erwünscht. Wirst es ja auf den Bildern sehen.

    Liebe Grüße

    peterw

  • Hallo Peter

    Es kommt da auch auf einige Punkte an.

    -Soll es ein Neuer. oder ein Alter Aussiedlerhof werden.

    -Wie groß ist der Viehbestand.

    -welche Tiere sollen gehalten werden.

    -Bis ende der 1980 Jahre wurde noch Rübenblatt an die Kühe verfüttert.

    Mit freundlichem Gruß Michael

    Hanomag immer ein Scharr mehr !

  • Zitat von GetreideTobi;337006


    Aus baulicher Sicht gibt es für die Lagerung des Mistes wohl die unterschiedlichsten Möglichkeiten. Diese wären zum Beispiel überdachte Hallen, Betonplatte mit Begrenzungsmauer (meist nur auf zwei oder drei Seiten), nur Betonplatte oder die freie Lagerung auf dem Feld.

    Das ist rechtlich nicht zulässig.
    Mistlagerplätze müssen eine Sickersaftableitung haben.
    Feldmieten sind nur zur kurzzeitigen Zwischenlagerung erlaubt.

    Gruß,

    Christian

  • Hallo Michael,

    Dank für deine Ergänzung. Evtl. hast du schon die ersten gebauten Gebäudeteile in meinem Thread gesehen. Ich will versuchen den Hof zeitlich "neutral" zu halten, damit man die verschiedenen Typen von Geräten zeigen kann.

    Ich dachte schon an eine Milchviehhaltung, 40 bis 60 Stück Vieh.

    Ich habe mich ja für die Grube entschieden, denn da brauche ich nur die Betonplatte mit der Belüftung und dem Saug- bzw. Pumpenrohr zu zeigen...
    Natürlich darf auch ein Deckel zum Einstieg - aber bitte nur mit Atemschutz - nicht fehlen. Vom Aufbau dachte ich die Güllegrube in den Hof des Anwesens zu legen. Die Belüftung wollte ich an der Stallwand nach oben über das Dach führen. Einen Pumpenstutzen auch in der Nähe des Gebäudes aus dem Deckel kommen lassen und den überfahrbaren Deckel zur Begehung am Rand aber weiter zur Hofmitte legen. evl. auch zwei solcher Deckel bauen. Durchmesser der Deckel ca. 12 -15 cm = 6-7,5 m Durchmesser im Original.

    Ich hoffe die Infos sind für dich / euch ausreichend. Den eigentlichen Stall kann ich ja mangels Platz nicht bauen. Schaut euch am besten das Teilrelief in meinem Thread mal an.

    Danke für alle Unterstützung.

    Noch n schönen Sonntag

    peterw

  • Zitat von Mettbrötchen;337058

    Das ist rechtlich nicht zulässig.
    Mistlagerplätze müssen eine Sickersaftableitung haben.
    Feldmieten sind nur zur kurzzeitigen Zwischenlagerung erlaubt.

    Gut, wenn's so genau geht: Zulässig ist es schon, aber es kommt v. a. auf die Dauer, die Menge und die Gegebenheiten vor Ort an (z. B. auf die Entfernung zu Oberflächengewässern oder auch zu Wohngebieten). Zu beachten ist auch, ob der Mist vorher schon irgendwo gelagert wurde. Fraglich ist an dieser Stelle, wann man überhaupt noch von Mist spricht. Messungen der abhängigen Werte werden im Regelfall nur bei Beschwerden vorgenommen - dann ist es aber meistens schon zu spät (und das Zeugs ist im Gw.).

    Ob das jedoch für dein Vorhaben relevant ist, Peter...

    Viele Grüße aus Bayern

    Tobias

  • Hallo Ihr Lieben,

    das ist ne interessante Diskussion, die aber für mein Modell sicher nicht unbedingt zielführend ist. Ihr dürft die aber gerne weiterführen. Und ich werde da auch gerne weiterlesen.

    Es könnte ja auch sein, dass es von Gemeinde zu Gemeinde, von Bundesland zu Bundesland unterschiedliche Ansichten und Auslegungen zu dem Thema gibt.

    Danke aber für alle eure Anregungen. Mir zeigen solche Dinge, dass Ihr als Landwirte viel, viel mehr Kenntnisse haben müsst, als wir Städter landläufig meinen. Mein Respekt und meine Sympathie für den Bauernstand jedenfalls stärkt das.

    Liebe Grüße

    peterw

  • Bei meinem Hof zuhause haben wir ca. 40 Rinder und wir haben einen Güllegrube und eine moderne Schubstangenentmistungsanlage diese befördert den Mist auf den Mistplatz dieser ist eine betonierte Fläche wo 3 betonierte Wände das ganze eingrenzen
    hoffe konnte dir Helfen

    mfg
    HANNES

  • Hallo Hannes,

    danke für alle Info ist ganz lieb gemeint, weiß ich auch zu schätzen.
    Das mit der Einfriedung und einer Betonmplatte ist mir schon klar, aber wie groß muss die Einfriedung oder die Fläche bei 40 Kühen sein?
    10 x 10 m und 1 cm hoch oder der 20 x 30 Meter und 2,50 Meter hoch? Oder wie groß ist die fläche 100 qm oder mehr oder weniger?

    Es sollte ja schon die größe des Mistplatzes auch im richtigen Verhältnis zur gehaltenen Herde stehen. Sonst hab ich nen Stall für 40 - 60 Kühe und dann nen Mistplatz im Modell für 5 Kühe das paßt doch nicht. Hier wären einfach Flächenangaben gut oder Längenmaße.
    Ob ihr da nochmal nachlegen Könnt?

    Ich wäre euch dankbar.

    Liebe Grüße

    peterw

  • Zu groß gibt's eigentlich nicht. Je größer der Platz ist, je länger kannst du lagern. Bei meinem Opa ist der Platz etwa 2-3 mal 7-8 m grob geschätzt. Die maximale Höhe liegt bei ungefähr 2m. Hängt auch immer ein bisschen davon ab, wie der Mist sich aufsetzen lässt. Das war der Platz für so ca 15 Kühe und 10 Rinder.

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