• Hallo,

    ich bin jetzt in der 11. Klasse und spiele schon länger mit dem Gedanken Maschinenbau zu studieren. Meine Frage wäre jetzt lohnt es sich nur das
    Fachabitur zu machen, dann eine Ausbildung zu absolvieren um schon Fachwissen zubekommen und danach zu studieren oder ist es besser das Abitur ganz normal bis zur 13. Klasse zu machen und danach zu studieren? Ich habe schon oft gehört es wäre besser ein gewisses Fachwissen zu haben was meint ihr dazu?

  • Hallo Daniel,

    ich selber habe ohne Ausbildung angefangen (und auch erfolgreich beendet) zu studieren.
    Im Grundstudium gibt es Themenbereiche, die Du durch das Abi-Wissen besser 'verstehst' als
    Personen, die eine Ausbildung und dann eine Fachoberschule besucht haben, um die Fachhochschulreife zu erlangen.
    Ich hatte den Nachteil, das im allgemeinen Abi bei uns damals Grundlagen zur technischen Mechanik nicht vermittelt wurden.
    Da hatten die Personen mit Ausbildung einen Vorteil.

    Wenn ich noch einmal die Wahl hätte, würde ich es so wieder machen.
    Wenn Du nun nur Wählen must zwischen Fachabi und allgemeinem Abi,
    dann mach Fachabi und hänge keine Ausbildung hinten dran.
    Die 2,5-3 Jahre Ausbildung extra nach dem Abi stehen in keinem Verhältnis zum evtl. Nachtteil an Wissen, den Du im Studium dann
    evtl. hast.
    Vielleicht ist ja auch ein Duales Studium was für Dich?Studium und Praxiswissen im Unternehmen erlernen + Kohle bekommen und bei guter Leistung
    häufig eine Übernahmegarantie.

    Viele Grüße,

    Christian

  • Moin Daniel,

    ich bin zwar nicht im Maschinenbau tätig, aber ich denke Deine Frage ist in anderen Ingenieurstudiengängen ähnlich zu beantworten.
    Vor ein paar Jahren war ich in leitender Position in einem kleinen Unternehmen ein Anhänger von Absolventen mit Berufsausbildung. Bei Absolventen die direkt nach dem Abi ein Studium abgeschlossen haben und praktische Kenntnisse nur aus den erforderlichen Pflichtpraktika vorweisen konnten, habe ich die Erfahrung gemacht das man als kleines Unternehmen sehr viel Aufwand in die praktische Ausbildung dieser Leute stecken muß. Das hat sich mit Einführung des Bachelors eher noch verschlechtert. In größeren Unternehmen kann das sicherlich im Rahmen eines Traineeprogramms kompensiert werden. In den letzten Jahren bin ich ein Fan von Absolventen aus einem dualen Studium geworden. Die Leute die ich kennengelernt habe, konnten praktische Kenntnisse sowie die fachlichen Hintergründe aus dem Studium in Verbindung mit einer kurzen Ausbildung vorweisen. Ich kann daher jedem in Deiner Situation empfehlen ein Duales Studium ins Auge zu fassen.
    Aber das alles ist meine Meinung aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen. Andere mögen mit anderen Erfahrungen zu einem anderen Ergebnis kommen.

    Gruß Norbert

  • Hallo Daniel,

    mittlerweile gibt es sehr viele Wege, um eine Art von Abitur zu erreichen (welchen Weg hast du denn genommen?). Wenn du aber nach der 13. Klasse die Allgemeine Hochschulreife hast, würde ich diese unbedingt "mitnehmen" - egal, ob dir das für deinen derzeitigen Wunschstudiengang etwas bringt oder nicht. In deinem Fall sind es ja auch nur noch zwei Jahre.

    Ich persönlich lerne und arbeite nicht für meinen Lebenslauf oder meinen potenziellen Arbeitgeber, sondern vielmehr für mich selber.;)

    Viele Grüße aus Bayern

    Tobias

  • Danke für die Infos

    Nur weiß ich nicht ob ich durchs Abitur am Ende einen schlechteren Durschnitt bekomme als wenn ich nur das Fachabitur mache und
    so vielleicht bessere Chancen habe bei Bewerbungen.

  • Hallo Daniel,

    ich kann die Erfahrungen von Norbert (nobby 87) bestätigen.
    Hatte selbst mehrere Mitarbeiter, denen als Uni- Absolventen das funktionsgerechte Konstruieren sehr schwer fiel. Als Vorgesetzter muss man dann leider sehr viel Zeit für die zusätzliche "Ausbildung" investieren, die natürlich im Projektmanagement nicht vorgesehen ist...

    Nur leider bieten nicht alle Firmen ein duales Studium an.
    Weißt du denn schon, in welchem Bereich/ Branche du dich vertiefen bzw. arbeiten willst?

    MfG aus dem Mobilkranbau

  • Das klingt ja schon sehr gut, wenn du dann noch Interesse an Mobil- Hydraulik hast und dich darauf spezialisiert, stehen dir sehr viele Türen in der Land - und Baumaschinenbranche offen.

  • Zitat von kuhn;301039

    Am meisten würde mich ein duales Studium bei John Deere interessieren oder generell in der Landtechnikbranche.

    Da war ich vor zwei Jahren beim Einstellungstest...
    Ich war nach der Schule bzw. schon während meiner Schulzeit auch sehr vom dualen Studium überzeugt.
    Nachdem ich 2 Semester studiert hatte, musste ich aber feststellen, dass es auch nicht das Allheilmittel ist.
    Durch die vielen Praxiseinsätze musste die Theoorie innerhalb kürzester Zeit durchgezogen werden, was dazu geführt hat, dass man z.T. in einer Woche in 9 Fächern Prüfung hatte.
    Mein Fall war das nicht und ich habe dann abgebrochen.
    Natürlich gibt es aber auch viele Leute, die das durchziehen können.
    Zum Schulabschluss kann ich dir sagen, bei uns waren keine Leute mit Fachabi dabei, wohl aber welche mit allgemeiner Hochschulreife+Ausbildung, z.T. sogar bis Techniker. Ein paar hatten auch Abi auf Schulen gemacht, in denen man sich ab der Oberstufe spezialisieren konnte.
    Die, die vorher schon einen Bezug zur Materie haben, haben es definitiv einfacher.
    Vor allem in TM, aber auch in anderen Fächern.
    Wenn du mit dem Gedanken spielst Maschinenbau zu studieren, solltest du auf jeden Fall in Mathe sehr gut sein.
    Ich hatte leider keinen Mathe Leistungskurs, was dazu geführt hatte, dass ich mir doch einiges noch aneignen musste, was die ganze Sache auch nicht einfacher gemacht hat.
    Wenn es dir also nicht total schwer fällt noch die fehlenden 1-2 Jahre (G8? G9?) Schule zu absolvieren würde ich dir alleine schon von den mathematischen Ansätzen her zur allgemeinen Hochschulreife raten.
    Zum Abschluss bleibt noch zu sagen, wenn du ein duales Studium machen möchtest, spielt auch die Wahl des Unternehmens eine große Rolle, wenn man sich so umgehört hat, war das doch sehr unterschiedlich, wie die Studenten unterstützt wurden.

  • Hallo,

    ich studiere mittlerweile im 3. Semester Kraftfahrzeugtechnik an einer Technischen Uni, vorher habe ich normal mein G8-Abi gemacht.
    Hier geht es zwar um reinen Maschinenbau, da Kraftfahrzeugtechnik aber zum Fachgebiet MB gehört, sind die ersten vier Semester recht ähnlich.

    Für mich selbst stand nie zur Debatte, ob ich erst eine Ausbildung machen soll, oder nicht. Prinzipiell bringt eine Ausbildung natürlich viele Vorteile mit sich, welche sich gerade im praktischen Wissen der Studenten bemerkbar machen. In der Regel ist ein Grundpraktikum mit 6-8 Wochen vorgeschrieben, welches bis zum Bachelor selbst abgeleistet werden muss, meine Erfahrungen zeigen, dass es sich lohnt, das Praktikum vor Studienantritt zu absolvieren. Ich habe dies so gemacht, einige meiner Kommilitonen haben noch keines gemacht und somit keine Erfahrung, was Drehen, Fräsen usw. angeht. Gerade im Fach Maschinenelemente wo es um fertigungsgerechtes Konstruieren und bemaßen geht, ist solches Wissen Gold wert - wer nicht weiß, wie bestimmte Wellen gedreht werden, der kann auch nicht richtig bemaßen.

    Im 1. Semester wird recht viel abverlangt, was Mathematik, Elektrotechnik oder Physik angeht. Mit Abiturwissen sind die Grundlagen gelegt, regelmäßiger Besuch der Veranstaltungen ist allerdings notwendig, um das neue Wissen zu erlernen. Im 2. FS wirds dann etwas leichter, generell wird aber in den ersten Semestern "ausgesiebt", was man auch an den Studentenzahlen sieht.

    Ab dem 5. Semester gibts auch bei uns Praxiseinsätze in unserer Projekthalle - hier werden Projekte mit verschiedenen Unternehmen durchgeführt.

    Den Aufwand bei einem Dualen Studium sollte man nicht unterschätzen - schon das "normale" Studium verlangt einem etliches ab, wenn ich mir vorstelle, ich hätte zwischen den Semestern noch Praxiseinsätze, dann wäre das für mich nicht tragbar.

    Letztendlich musst du selbst wissen, was dir am ehesten liegt.
    Wenn du so schon technisch interessiert hast und ein gewissen Wissen mitbringst, dann solltest du mit nem Praktikum gut vorbereitet ins Studium gehen können, wenn du allerdings selbst noch eine Erfahrung hast könnte man über eine Ausbildung oder ein verlängertes Praktikum nachdenken.

  • Hallo guten Abend,

    wenn ich mich hier mal kurz einschalten darf, habe ich vielleicht noch einen Tipp in der Hinterhand

    Komme gerade von der Agritechnica und kann nur empfehlen sich direkt mit den Firmen zu unterhalten. So war ich unter anderem bei Claas, John Deere, Amazone und Agco an den Ständen. Auf allen genannten Ständen, gibt es meist in der Nähe des Shops, einen Bereich, speziell für ein kleines Gespräch mit den Herstellern über Karrieremöglichkeiten. Dies war sehr interessant, so konnte man in Erfahrung bringen, welche Voraussetzungen man erfüllen sollte und was man bei einer Bewerbung in diesem Konzern beachten sollte. Man konnte zu allen möglichen Sachen Fragen stellen, auch über den Sinn und der Möglichkeit eines dualen Studiums konnte man sich mit den anwesenden Mitarbeitern der Personalabteilung unterhalten. Dies war sehr informativ. Ebenfalls interessant, allerdings eher für Landwirtschaftliche Studiengänge ist Halle 2. Dort stellen sich viele Uni´s und FH´s vor, und man kann mit Studenten über die Vorzüge des jeweiligen Studiengangs sprechen und erfährt sehr viel über die Unterschiede zwischen den Uni´s.

    Also wer sowieso auf der Agritechnica ist, und etwas Zeit über hat, kann sich dort mal umschauen. Für mich persönlich waren die Gespräche sehr interessant und ich habe viel über die Anforderungen der einzelnen Unternehmen gelernt.

    Viele Grüße

    Markus

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