Bauzaun

Hallo zusammen,

vor Kurzem habe ich mir einen Brenner zum Hartlöten zugelegt und wollte den nun mal mit Silberlot ausprobieren. Bisher habe ich nur Erfahrung mit Messinglot gemacht.

Da ich irgendwann für mein Baustellendio mal ein paar Bauzaunfelder brauche, hat es sich angeboten, die Rahmen hart zu löten, damit die Ecken beim Auflöten des Gitters nicht wieder aufgehen.

Also 1,5 mm Rundmessing zurecht geschnitten, auf der Lötplatte ausgerichtet und fixiert.

Das Löten ging ganz gut, der Brenner hat allerdings ganz schön Bums. Man darf ihn nicht voll auf das dünne Material halten.

Der erste Rahmen (unten) lag unter Zwang auf der Platte, so dass sich der vertikale Holm durchgebogen hat.

Dann wird das Gitter grob zurecht geschnitten.

Da sich das Gitter nicht plan auflegen lässt (irgendwo steht immer eine Ecke hoch), hab ich es mit einem Stahlklotz beschwert.
Gelötet wird jetzt mit dem Lötkolben.

Nachdem mit der Drahtbürste die Flussmittelreste entfernt wurden, sieht der Zaun so aus. Die Lötstellen werden noch verputzt.

Zum Schluss kommt etwas Zinkspray drauf.

Nur schade, dass das Gitter sowohl beim Drahtdurchmesser als auch bei der Maschenweite nichts mit dem Original gemeinsam hat. Der Draht müsste 0,1 bis 0,15 mm stark sein. Die horizontale Maschenweite wäre ca. 3 mm, vertikal ca. 10 mm.
Vielleicht läuft mir mal noch ein passenderes Gitter über den Weg.

Danke Euch.

Mit dem Gitter hab ich noch ne Idee. Beim Imkerbedarf hab ich verzinnten Kupferdraht 0,37mm gefunden. Der ist zwar auch noch nicht maßstäblich dick, aber schon mal dünner als beim Gitter (0,6mm).

Zitat von GetreideTobi;285111

...

Schön wäre natürlich, wenn du noch ein Gitter mit passenderer Maschengröße bzw. mit länglichen Feldern auftreiben könntest.

Ich versuche mal, das Gitter selber zu machen. Das Lochraster auf der Lötplatte hat mich auf die Idee gebracht. Im passenden Abstand Nägel einstecken, den Draht um die Nägel wickeln und immer wieder über den Rahmen ziehen. Dann mit einer weichen Brennerflamme den verzinnten Draht an den Knotenpunkten verlöten.

Ob's klappt ... ... Draht ist jedenfalls bestellt.

Eigentlich könnte ich es kurz machen: Es war ein Schuss in den Ofen.
Aber der Reihe nach.

Zunächst wieder Rahmen gelötet und verzinnt. Da ging's schon los: Mein Flüssiglot, das ich zum Verzinnen nehmen wollte, war eingetrocknet.
Die Flasche war allerdings auch über 15 Jahre alt. Dann hab ich die Nägel auf die Lotplatte gesteckt. Die Abstände passen fast perfekt.

Danach wird der Kupferdraht verlegt. Ein ziemliches Gefummel.

Die Drähte wurden um die Nägel geschlungen und jedes Mal mit der Zange gespannt.

Und bei Lötversuch ist das passiert, was ich befürchtet hatte: Sobald ich mit der Flamme in die Nähe der Drähte kam, haben die sich ausgedrehnt und das ganze Werk sah aus wie ein Drahtverhau.

Also wird's wohl doch beim fertigen Drahtgitter bleiben.

Um dem Ganzen aber doch noch etwas Positives abzugewinnen, hab ich noch etwas mit dem Hartlot rumprobiert.

Im Bild links eine Lötstelle vom Anfang. Dabei hab ich das Lot beim Erhitzen an die Lötstelle gehalten. Der Tropfen,
der dabei auf das Werkstück geht ist aber viel zu groß, obwohl der Silberdraht nur 0,7 mm Durchmesser hat.

Also hab ich mal winzig kleine Krümel vom Lot abgeschnitten und vor dem Löten Einen auf die Lötstelle gelegt. In
der Flussmittelpaste bleibt der schön liegen. Die Lötstelle im Bild rechts gefällt mir schon viel besser und braucht
wesentlich weniger Nacharbeit, nur das Flussmittel muss noch abgeschrubbt werden.

Die Sache hat mir doch noch keine Ruhe gelassen und am Sonntag Abend viel mir ein, dass
irgendwo noch ein Stück Drahtgewebe mit 3mm Maschenweite rumliegt, mit 0,5mm Draht.

Also hab ich horizontal 2/3 der Drähte rausgeschnitten. Dabei muss etwas Rand stehen bleiben,
weil das Geflecht sonst auseinander fällt.

So sieht's aus, nachdem alle Punkte am Rahmen verlötet und überstehende
Drähte abgeschnitten wurden.

Nachteil des Geflechts ist halt die Wellenform der Drähte. Aber irgendwie kann ich
mich mit diesem Kompromiss leichter anfreunden als mit den quadratischen Maschen.

Jetzt fehlen nur noch die Füße.

Ich bin noch am Überlegen. Mit dem 3mm Gitter lässt sich nichts ändern. Wenn man da vertikal einen Draht rausschneidet, werden die Abstände zu groß.
Ich hab aber noch Geflecht mit 2mm Maschen, da sind auch die Drähte dünner. Allerdings hab ich da wegen der Stabilität meine Bedenken, wenn vertikal jeder zweite Draht fehlt und horizontal sogar jeweils 4 oder gar 5 Drähte rausgeschnitten werden, damit das Seitenverhältnis einigermaßen passt. Aber einen Versuch wär's allemal wert.

Vorher gibt's aber noch ein paar andere Baustellen, auf denen ich mal wieder was tun muss.